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Liebhaber zahlen bis zu 20.000 Dollar!

Bulldoggen mit langen Haaren werden

zum gefährlichen Trend

Die Nachfrage nach Französischen Bulldoggen mit langem Fell wird immer stärker. © Instagram/tom_kings_kennel

Sie sehen super süß und niedlich aus und jeder will sie haben: "Fluffy Frenchies", also Französische Bulldoggen mit langen Haaren. Doch es ist ein gefährlicher Trend, denn dass die Hunde tatsächlich langes Fell haben, kommt nur sehr selten vor. Dass die Tiere außerdem unter zusätzlichen gesundheitlichen Problemen leiden können, ist den Züchtern offenbar egal. Sie machen mit den Hunden ihr großes Geschäft und der Käufer muss für sein neues Haustier tief in die Tasche greifen.

Züchter nehmen fatale Folgen für das große Geld nur zu gerne in Kauf


Eines gleich vorweg: Französische Bulldoggen mit langen Haaren gibt es tatsächlich auch von Natur aus. Aber diese flauschigen Hunde sind eine echte Rarität. Denn ihre langen Haare sind das Ergebnis einer Gen-Modifikation, sprich eines Genfehlers. "Vermutlich hat es diese Gen-Modifikation schon immer gegeben, ist durch Langhaarvorfahren entstanden. Heutzutage ist es jedoch möglich, durch die Genanalyse gezielt Hunde zu paaren, die beide diesen Gendefekt aufweisen", erklärt Hundetrainer Sebastian Marx im Interview mit RTL. So können die Züchter sichergehen, dass der Welpe auf jeden Fall lange Haare bekommt.


Die Nachfrage nach flauschigen Frenchies ist stark gestiegen, auch wenn dieser Trend laut Hundetrainer Sebastian Marx noch recht jung ist. Auch Roman Wexler aus England hat dem Wunsch seiner Tochter nachgegeben und ihr zu Beginn der Pandemie vor zwei Jahren einen "Fluffy Frenchie" gekauft. "Wir haben uns direkt verliebt", zitiert die "New York Post" Wexler. Bekommen haben sie den flauschigen Vierbeiner, den sie Nora getauft haben, von einem Züchter aus Ohio und haben 12.000 Dollar für ihn hingeblättert. Hundeexperte Sebastian Marx sagt: "Liebhaber zahlen Preise von 8.000 Euro bis auch 20.000 Euro, manchmal auch mehr. Dagegen werden für Französische Bulldoggen mit kurzem Fell Preise von 800 bis 2.000 Euro aufgerufen."


Roman Wexler hat den Preis gerne gezahlt. "Wir hatten nicht geplant, so viel auszugeben, aber wir haben ja durch die Pandemie gespart, weil wir ja nicht mehr ausgegangen sind und auch nicht mehr in Urlaub gefahren sind. Also sagten wir: 'Lasst uns das Geld für etwas wirklich Gutes ausgeben'", so Wexler.

„Ich rate Menschen, sich mit den Problemen und den gesundheitlichen Folgen auseinanderzusetzen"


Das Geschäft mit den flauschigen Hunden boomt. Ein fataler Trend mit Folgen, denn Bulldoggen haben generell oft gesundheitliche Probleme, Französische Bulldoggen gelten oft als Qualzucht. "Sie leiden unter Brachyzephalie, also Kurzköpfigkeit, und kriegen in der Regel nur schlecht Luft. Zudem treten oft Probleme mit den Augen (Hervorquellen), Veränderungen der Wirbelsäule sowie Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne auf", so Marx.


Wenn die Züchter zudem noch eine einzigartige Fellstruktur erzeugen wollen, kann dies durchaus zu weiteren Gesundheitsproblemen führen.

Deshalb hat Hundetrainer Sebastian Marx folgenden Tipp für Interessenten: "Ich rate Menschen, sich mit den Problemen und den gesundheitlichen Folgen auseinanderzusetzen. Sollte der Wunsch nach einer Französische Bulldogge eindeutig sein, verweise ich auf die Möglichkeit, einen Hund dieser Rasse aus dem Tierheim zu adoptieren. So wird zwielichtigen Hundezüchtern, die nur an Profit denken, das Handwerk gelegt."

Roman Wexler bereut die Investition in sein extravagantes Haustier nicht. Nora ist inzwischen fester Bestandteil der Familie. Aber an eine Sache muss er sich immer noch gewöhnen: "Wenn wir mir ihr spazieren gehen, werden wir alle fünf Minuten auf der Straße angehalten." Aber auch wenn die Hunde noch so süß aussehen, Tierfreunde sollten stets die Gesundheit der Tiere in den Vordergrund stellen. (kko)

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